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1. rmin. 9 n. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 1. Altgermanisches Gehfte.
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt, hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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trug nur Kleider, zu denen seine Tchter das Garn selbst gesponnen und gewebt hatten. Wenn Krieg ausbrach, mute jeder selbst sein Gehft und die Seinen schtzen und verteidigen. Aber bald sahen die Germanen, da es besser sei, zusammen zu wohnen. Viele von ihnen zogen deshalb in die festen Pltze, die von den Rmern an den Ufern des Rheins und der Donau angelegt worden waren. So entstanden die ltesten deutschen Städte, z. B. Straburg, Mainz, Koblenz und Kln am Rhein, Trier an der Mosel, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Manche siedelten sich auch bei einem Kloster oder einer Kirche an; so entstanden ebenfalls mehrere Städte. Eine dritte Reihe von Stdten endlich ist aus den Burgen hervorgegangen, die Heinrich I. zum
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Abb. 19. Nrnberg.
Schutze gegen die Ungarn angelegt hatte. Alle diese Städte waren mit breiten und tiefen Grben, starken Wllen und hohen Mauern umgeben. Die Mauern waren noch verstrkt durch feste Trme. Auf Fallbrcken gelangte man der den Graben und durch stark befestigte Tore in das Innere der Stadt. So lebten die Bewohner hinter ihren Mauern so sicher wie in einer Burg. Deshalb wurden sie auch Brger genannt.
Die Städte in lterer Zeit. In ltester Zeit waren die Städte viel kleiner als heutzutage. Wegen der Mauern und Grben mute man enge bauen. Deshalb waren auch die Straen und Gassen schmal, krumm und dunkel. Sie waren auch nicht gepflastert und hatten keine Brgersteige. Die Huser waren meistens aus Holz gebaut
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Heere waren nur noch 20 000 Mann brig geblieben, und die wohl-befestigte Stadt wurde von 40 000 Trken verteidigt. Dennoch wurde die Stadt trotz tapferer Verteidigung erstrmt, und Gottfried von Bouillon war einer der ersten, die die Mauer erstiegen (1099). Es wurde unter den Trken ein furchtbares Gemetzel angerichtet. Dann erst dachten die Pilger daran, ihre Andacht zu verrichten. Man wollte Gottfried von Bouillon zum Könige von Jerusalem machen, aber er wollte dort keine Knigskrone tragen, wo sein Heiland unter der Dornenkrone geblutet habe und nannte sich nur Beschtzer des Heiligen Grabes. Er starb schon im Jahre daraus infolge der vielen Anstrengungen. Ihm folgte als erster König von Jerusalem sein Bruder Balduin.
13. Das Kittertum.
Entstehung des Ritterstandes. In alten Zeiten kmpfte man im Kriege entweder zu Fu oder zu Pferde. Aber nur die Reichen und Vor-nehmen konnten sich ein Pferd halten. Sie hieen daher Reiter oder Ritter
und bildeten einen be-sondern Stand, den Ritterstand, aus dem spter der Adelsstand hervorgegangen ist.
Ritterliche Er-ziehnng.dieshne der Ritter kamen mit dem siebenten Jahre auf die Burg eines andern, angesehenen Ritters. Hier lernten sie als Bube oder Page im Umgange mit den Edelfrauen feine Rittersitte. Sie warteten bei der Tafel auf,suberten die Waf-fen ihres Herrn, hielten ihm den Steigbgel und bten sich selbst im Fechten, Schieen und Reiten. Mit dem vier-Abb. 8. Rittertracht am Ausgange des Mittelalters. zehnten Jahre wurde
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Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; unten, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren.
14. Friedrich Larbarossa.
Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmter Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufischeu Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern.
Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Larbarossa Friedrich Friedrich Friedrich Barbarossa Barbarossa Barbarossa Barbarossa Friedrichs Friedrich Friedrich Friedrichs Friedrichs
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Landenberg. In Urt lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwing-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr arbeiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Staussacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre. Stauffacher, der die bse Absicht wohl
durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwaldeu, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliefern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde
Abb. 16. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte).
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und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffentlichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darber, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden."
Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte' er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet.
20. Gutenberg.
Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Namens_Welser Ferdinands Nrnberg Albrecht_Drer Albrecht Maximilian Maximilian Gutenberg
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Landenberg. In Uri lieen sie eine feste Burg bauen und nannten sie Zwiug-Uri", weil sie die Schweizer unter das Joch der Vgte zwingen sollte. Die Bewohner selbst muten mit an ihrem Kerker bauen. Selbst schwache Greise wurden dazu gezwungen. Und wenn sie nicht mehr ar-beiten konnten, wurden sie gescholten. In Schwyz wohnte ein reicher und angesehener Landmann, Namens Werner Stanssacher. Dieser sa eines Tages vor seinem neuen stattlichen Hause und freute sich seines Besitzes. Da ritt gerade der Vogt des Weges und, obgleich er es wohl wute, fragte er, wem das Haus gehre, taufteteher, der die bse Absicht wohl
Abb. 24. Die Tellkapelle am Fue des groen Axenberges (Tellplatte).
durchschaute, sprach demtig: Dies Haus gehrt meinem Herrn, dem Kaiser, und Euch, seinem Vogte, ich aber habe es nur als Lehen." Trotz dieser bescheidenen Antwort wurde der Vogt zornig und sprach: Ich will aber nicht, da der Bauer sich so schne Huser baue, und werde es in Zukunft euch verwehren." Ein anderer Landmann zu Uuterwalden, Namens Hein-rieh von Melchthal, sollte wegen eines geringen Vergehens ein Paar Ochsen an den Vogt abliesern. Sein Sohn Arnold von Melchthal pflgte gerade mit den Tieren auf dem Felde, als der Knecht des Vogtes kam, um sie zu holen. Dabei sprach er hhnisch: Wenn der Bauer Brot essen will, so soll er sich selbst vor den Pflug spannen." Darber wurde
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trug nur Kleider, zu denen seine Tchter das Garn selbst gesponnen und gewebt hatten. Wenn Krieg ausbrach, mute jeder selbst sein Gehft und die Seinen schtzen und verteidigen. Aber bald sahen die Germanen, da es besser sei, zusammen zu wohnen. Viele von ihnen zogen deshalb in die festen Pltze, die von den Rmern an den Ufern des Rheins und der Donau angelegt worden waren. So entstanden die ltesten deutschen Städte, z. B. Straburg, Mainz, Koblenz und Kln am Rhein, Trier an der Mosel, Augsburg am Lech, Regensburg und Passau an der Donau. Manche siedelten sich auch bei einem Kloster oder einer Kirche an; so entstanden ebenfalls mehrere Städte. Eine dritte Reihe von Stdten endlich ist aus den Burgen hervorgegangen, die Heinrich I. zum
Abb. 27. Nrnberg.
Schutze gegen die Ungarn angelegt hatte. Alle diese Städte waren mit breiten und tiefen Grben, starken Wllen und hohen Mauern umgeben. Die Mauern waren noch verstrkt durch feste Trme. Auf Fallbrcken gelangte man der den Graben und durch stark befestigte Tore in das Innere der Stadt. So lebten die Bewohner hinter ihren Mauern so sicher wie in einer Burg. Deshalb wurden sie auch Brger genannt.
Die Städte in lterer Zeit. In ltester Zeit waren die Städte viel kleiner als heutzutage. Wegen der Mauern und Grben mute man enge bauen. Deshalb waren auch die Straen und Gassen schmal, krumm und dunkel. Sie waren auch nicht gepflastert und hatten keine Brgersteige. Die Huser waren meistens aus Holz gebaut
Jris, Erzhlungen fr den ersten Geschichtsunterricht. Ausgabe A. 5
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und nicht so bequem und gesund eingerichtet wie heutzutage. Nur die ffentlichen Gebude, wie Kirchen und Rathaus, waren aus Stein und innen wie auen reich verziert. Sie lagen meistens an gerumigen ffent-lichen Pltzen. Die Bewohner der Städte waren meist Kaufleute oder Handwerker. Jedes Handwerk bildete eine eigene Zunft, an deren Spitze der Zunftmeister stand. Jede Zunft besa ein eigenes Haus, in dem sich die Meister der Zunft versammelten. Sie wachten darbu, da keiner in das Handwerk kam, der sich etwas hatte zu Schulden kommen lassen oder der sein Handwerk nicht verstand. Jeder Lehrling, der Geselle werden wollte, mute vorher ein Gesellenstck, und jeder Geselle, der Meister werden wollte, mute vorher ein Meisterstck abliefern. Damals galt noch mehr als heutzutage der Spruch: Handwerk hat einen goldenen Boden."
Die Städte in spterer Zeit. Durch den Flei und die Tchtigkeit der Bewohner gelangten die Städte bald zu groem Reichtum und zu groer Macht. Die norddeutschen Städte taten sich zu einem Bunde zusammen, den man die Hansa nannte. Ihre Schiffe fuhren auf allen Meeren und handelten mit allen Vlkern. Die Hansa war so mchtig, da sie fremden Knigen den Krieg erklrte. Von den sd-deutschen Stdten waren besonders Nrnberg und Augsburg durch ihren Reichtum berhmt. Das Geschftshaus der Familie Fugger in Augsburg galt fr das reichste der Welt. Als Kaiser Karl einmal in Paris den kostbaren kniglichen Schatz besichtigte, sagte er kaltbltig: Ich habe in Augsburg einen Leineweber, der das alles in barem Gelde bezahlen knnte." Eine andere Augsburger Familie, Namens Welser, war so reich und angesehen, da die schne und tugendhafte Philippine Wels er sich mit einem Sohne Kaiser Ferdinands vermhlte. Eine der schnsten deutschen Städte war Nrnberg. Sie war von einer doppelten Mauer mit 400 Trmen umgeben, und die stattliche Kaiserburg ragte hoch der die ganze Stadt. Im Innern hatte die Stadt gepflasterte Straen und schne Pltze, die mit kunstvollen Brunnen geschmckt waren. Die Huser waren aus Stein und mit reich geschnitzten Giebeln und vorspringenden Erkern versehen. Im Innern waren sie bequem und geschmackvoll eingerichtet. In Nrnberg blhten die Knste. Der Nrn-berger Maler Albrecht Drer war sogar mit Kaiser Maximilian be-freundet.
35, Gutenerg.
Geschriebene Bcher. In alter Zeit gab es nur geschriebene Bcher. Die Mnche in den Klstern verwandten viel Zeit und Mhe darauf, die Bcher sauber abzuschreiben und sie mit schn gemalten An-fangsbuchstabeu zu schmcken. Aber die Herstellung dieser Bcher dauerte
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Namens_Welser Ferdinands Nrnberg Albrecht_Drer Albrecht Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Nrnberg Augsburg Paris Augsburg Nrnberg Gutenerg
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Die Ritterburg. Die Ritter hausten auf ihren Burgen, die gewhnlich auf steilen Bergen angelegt wurden. Die Ritterburg war ge-wohnlich mit einer doppelten Mauer umgeben, einer ueren, die niedriger, und einer innern, die hher war. Der Raum zwischen beiden, in dem Hunde oder wilde Tiere gehalten wurden, hie der Zwinger. Die beiden Mauern waren durch eine Fallbrcke mit einander verbunden. der diese gelangte man in den Burghof und von diesem in die Trme und Ge-mcher der Burg. Der Hauptturm hie der Bergfried; oben in dem-selben wohnte der Turmwchter; und:it, wo es dunkel war, lagen die Ge-fangenen. Grere Burgen besaen einen prchtigen Rittersaal. Kleinere waren oft sehr einfach eingerichtet. Glasfenster hatte man noch nicht. Ebenso waren die fen noch unbekannt. Deshalb war besonders der Winter eine traurige Zeit fr die Ritter, und alles freute sich wieder auf den Frhling, wo es hinausging auf die frhliche Falkenbeize oder zu festlichen Turnieren.
29. Friedrich Barbarossa.
Die Hohenstaufen. Im schnen Schwabenlande liegt ein be-rhmtet Berg, welcher der Staufen oder Hohenstaufen genannt wird. Auf demselben stand in alten Zeiten eine prchtige und starke Burg. Hier war der Stammsitz eines der mchtigsten deutschen Kaisergeschlechter, welches nach dem Berge die Staufer oder Hohenstaufen heit. Der berhmteste der hohenstaufifchen Kaiser ist Friedrich mit dem Beinamen Barbarossa, d. h. Rotbart. So nannten ihn die Italiener wegen der rtlichen Farbe, seines Bartes. Von derselben Farbe war sein Haupthaar. Er war von mittlerer Gre, und ein scharfes Auge belebte sein knigliches Antlitz. Sein Volk liebte ihn, und selbst seine Feinde muten ihn bewundern.
Barbarossa in Italien. Italien stand im Mittelalter unter der Herrschaft der deutschen Könige. Aber die mchtigen italienischen Städte wollten sich von dieser Herrschaft frei machen. Besonders bermtig waren die Bewohner der reichen Stadt Mailand. Sie mihandelten die kaiserlich gesinnten Nachbarstdte, und ein Schreiben Friedrichs hatten sie sogar zerrissen und in den Staub getreten. Da beschlo Friedrich, an den ber-mtigen Mailndern Rache zu nehmen. Er unternahm mehrere Zge nach Italien und belagerte Mailand. Nach tapferer Gegenwehr mute sich die ausgehungerte Stadt ergeben. Barfu, in hrenen Bugewndern, einen Strick um den Hals, so zogen die Mailnder hinaus in Friedrichs Lager und flehten die Gnade des Kaisers an. Gern gewhrte ihnen dieser Verzeihung. In Friedrichs Abwesenheit emprten sie sich von neuem. Aber-mals belagerte der Kaiser die Stadt, und zum zweiten Male erschienen die Bewohner in demtigem Aufzuge und flehten um Gnade. Doch jetzt bte
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